Der Krieg beginnt an der Schule! - Kein Werben fürs Sterben!

Landessprecher_innenrat

Ein schicker blauer LKW mit Erlebnis-Anhänger, Flachbild-Fernsehern und vielerlei technischenSchnickschnack locken näher zu kommen. Der Werbe-Truck der Bundeswehr kommt nach Erfurtund fährt diese Wochen gleich zwei Berufsschulen in der Landeshauptstadt an, um Jugendlicheund junge Erwachsene für eine Karriere beim Militär zu werben.Die Linke.SDS Jena und Linksjugend 'solid Thüringen sprechen sich gegen diese militärischePropaganda aus und fordern: Kein Werben fürs Sterben – Bundeswehr raus aus Schulen!Am Dienstag, den 1. Oktober, plant die Bundeswehr ab 7:30 Uhr einen Besuch in der ErfurterWalter-Gropius-Schule, am darauffolgenden Mittwoch an der Ernst-Benary-Schule. Nicht zufälligkommen neben den bisherigen Werbe-Auftritten auf Berufsmessen und in Gymnasien nun nochBerufsschulen hinzu. Der Armee fehlen junge Rekruten und Rekrutinnen. Seit der Abschaffung der Wehrpflicht und der Umstrukturierung zu einer freiwilligen Berufsarmee entscheiden sich beiweiten nicht so viele junge Menschen für diesen Weg, wie erhofft.Zum Glück, wie wir finden.Dennoch sind die Mittel der Offiziere und Soldaten neue RekrutInnen zu werben zwar platt, aberverlockend. Ein gutes Einkommen und Karrierechancen sind die zwei Argumente, welche sich inder ganzen Werbekampagne wiederfinden. „In der heutigen Zeit sehen sich Jugendliche immerstärker mit einer unsicheren Zukunft konfrontiert, die zumeist in prekärer Beschäftigung mündet.“ sagt Janine Eppert von die Linke.SDS Jena und macht damit deutlich, dass die Kombinationbeider Faktoren oft dazu führt, dass sich Jugendliche aus wirtschaftlichen Zwängen und einer zunehmenden Perspektivlosigkeit für den Dienst an der Waffe entscheiden. Für die Linke.SDS und die Linksjugend' solid allerdings ist klar, dass doch die Politik in der Verantwortung steht, Jugendlichen durch eine qualitativ hochwertigere Schul- und Berufsausbildung, sowie angemesseneren beruflichen Chancen und sicheren Arbeitsplätzen eine adäquate Perspektive zu bieten hat.René Kotzanek von der Linksjugend 'solid Thüringen ergänzt: „Darüber hinaus muss klar und deutlich gesagt werden, dass die Bundeswehr kein normaler Arbeitgeber und das ein Auslandseinsatz kein Abenteuerurlaub ist.“ Was bei den Werbekampagnen der Bundeswehr oft verharmlost wird oder erst gar keine Erwähnung findet, ist, dass es sich bei jedem Einsatz um Krieg handelt, in dem gemordet und gestorben wird. In der Logik der Bundeswehr ist kein Platz für antimilitaristische Friedenspolitik, denn das würde eine Armee überflüssig machen. Demnach wird Gewalt als einziges Mittel der Konfliktbewältigung propagiert. Davor müssen Heranwachsende geschützt werden. Deshalb fordert die Linke.SDS und die Linksjugend'solid Thüringen die Walter-Gropius-Schule, die Ernst-Benary-Schule und alle anderenSchulen dazu auf, der Bundeswehr den Zutritt zum Schulgelände zu verbieten und stattdesseneine an friedlichen und demokratischen Werten orientierte und tiefgehende Aufklärungsarbeit überKrieg und Militär für die Schülerinnen und Schülern zu realisieren.Das die Zutrittsverwehrung für die Bundeswehr möglich ist zeigen die Hulda-Pankok-Gesamtschule Düsseldorf, das Robert-Blum-Gymnasium Berlin und die Käthe-Kollwitz-Schule Offenbach a.M., die für ihr Engagement mit dem Aachener Friedenspreis geehrt wurden.Die Linke.SDS und Linksjugend' solid Thüringen stellen sich entschlossen militärischer Propaganda und Kriegstreiberei entgegen und fordern die Verwirklichung von demokratischen und friedlichen Werten an allen Schulen. Krieg ist kein Mittel der Konfliktbewältigung und darf auch als solches nicht propagiert werden!
Deshalb hat die Linksjugend 'solid Thüringen und die Linke.SDS Jena an beiden Tagen Kundgebungen ab 7:00 Uhr vor den Schulen angemeldet. Wir werden mit euch am Dienstag und Mittwoch in Erfurt ein Zeichen gegen Krieg setzen!