Sommer, Sonne, Wahlkampfspaß – Tag 8 Jugendtour Jena

Schafti

Heute stand der Tourtermin Nummer 8 auf dem Plan. Auf dem Holzmarkt in Jena standen wir den Passant*innen heute Rede und Antwort. Und natürlich darf nun auch ein kurzer Kommentar zum Wetter und den äußeren Umständen nicht fehlen. Bei Sonne und guten 24°C war es ein Vergnügen im Wahlkampf, ebenso wie die letzten Tage, noch mal ein paar Akzente des Jugendverbandes zu setzen.

Und wie es zu erwarten war sollte ein Thema in der Universitätsstadt Jena natürlich auch im Fokus stehen: die Bildungs-, und im speziellen die Hochschulpolitik. Trotz vorlesungsfreier Zeit schauten doch die ein oder anderen Studis bei uns vorbei, die derzeit noch Haus- oder Abschlussarbeiten schreiben. Und ein Thema spielte dabei häufiger eine wichtige Rolle: die des Geldes und damit der Studienfinanzierung. Wer nun meint welches Problem es da gebe, es gibt doch BAföG, mensch könne ja arbeiten und überhaupt Studiengebühren gibt es ja auch nicht mehr, die*der sollte etwas genauer hinschauen.

Wenn in den letzten Wochen die Bundesregierung für ihre Entscheidung zur BAföG-Reform gelobt wird, so sollte bedacht werden, dass die geplante Erhöhung des Fördersatzes und der Freibeträge um 7 % ab 2016 bis dahin durch die Inflation längst wieder aufgefressen ist, denn schließlich liegt die letzte Erhöhung bereits 4 Jahre zurück. Damit sind die Studierenden dann gewissermaßen nur ein bisschen weniger arm.

Zweitens: Mit dem Bologna-Prozess und der Struktur des Bachelor & Master ist vorgesehen, dass ein Vollzeitstudium mit einer Wochenarbeitszeit von in der Regel bis zu 40 Stunden zu absolvieren ist. Wer nun noch arbeiten muss, um den Lebensunterhalt und das Studium zu finanzieren, kommt dann, selbst mit Minijob, schnell mal auf eine 60-Stunden-Woche, teils auch mehr. Diese Doppelbelastung ist nicht zumutbar.

Drittens: Ja, wir haben in Thüringen keine allgemeinen Studiengebühren mehr, aber es gibt weiterhin Langzeitstudiengebühren und Entgelte für Sprachkurse und viele andere Angebote und Leistungen der Hochschule.

Und hinzu kommt, dass in der Regel durch Langzeitstudiengebühren und aktuelle BAföG-Regelungen vor allem die Menschen bestraft werden, die auf Grund chronischer Krankheit, Behinderung, zu pflegenden Angehörigen, ehrenamtlicher Arbeit oder auch der Betreuung von Kindern in ihrem Studium eingeschränkt sind und nicht in Regelstudienzeit abschließen können.

Allein diese Beispiele zeigen dann, dass (Hochschul-)Bildung immer noch kein Anrecht ist, sondern immer noch ein Privileg, das abhängig ist vom Geldbeutel. Viele Studierende sind daher tagtäglich mit der Frage der Finanzierung konfrontiert und werden so in ihrem Studium beeinträchtigt. Dass sich das ändern muss zeigte auch wieder das heutige Gespräch mit den betroffenen Studierenden. Umso mehr ein Grund in den kommenden Tagen noch mal alles zu geben, damit DIE LNKE. am 14 September mit einem möglichst guten Wahlergebnis abschließt, um die eigenen Forderungen nach einem gebührenfreien Studium, flexiblen Studienmodellen, der finanziellen und elternunabhängigen Studienfinanzierung und vielem mehr umsetzen zu können. Chancengerechtigkeit darf nicht länger nur eine Phrase bleiben.

Und damit sich etwas ändert haben wir den Infostand in Jena genutzt, um natürlich auch Torsten Wolf, einen der beiden LINKEN Direktkandidat*innen vor Ort, zu unterstützen. Den ein oder anderen Flyer von ihm konnten wir heute unter die Leute bringen. Und die ein oder andere Person, die den Weg über den Markt und damit vorbei am CDU Wahlkampfgetöse nehmen musste, begrüßte uns mit einem freundlichen „Na endlich mal 'ne ordentliche Partei“. Das und auch andere positive Gespräche haben Mut gemacht, dass auch in Jena etwas möglich ist für die beiden Direktkandidat*innen Gudrun Lukin und Torsten Wolf.

Das war es dann für heute. Morgen haben wir eine kleine Tourpause, die auch dazu genutzt werden soll den Nachschub an Beuteln zu drucken, damit ihr wieder kräftig zugreifen könnt, wenn ihr die nächsten Tage bei uns vorbei schauen wollt. Wir sehen uns dann am Samstag in Gera beim Friedensfest.

Bis dahin beste Grüße

Der Schafti