Ein Tag der Emotionen: Friedenfest, Rechte Übergriffe, Sachsenwahl - Tag 9 Jugendtour

Schafti

Die vergangenen Wochen sind täglich geprägt von neuen Meldungen aus den Krisenregionen der Welt: die Ostukraine, der Nordirak, Syrien oder die Lage im Nahen Osten in Gänze. Aber es gibt weit mehr Konflikte auf dieser Welt von denen selten oder bisweilen gar nicht berichtet wird. Über 30 Kriege und bewaffnete Konflikte werden derzeit weltweit ausgetragen. Und über weitere Spannung in verschiedenen Regionen der Welt haben wir dabei noch gar nicht gesprochen.

Umso mehr sollte das 20. Friedensfest der LINKEN in Gera heute ein Zeichen setzen und eine deutliche politische Botschaft anlässlich des Weltfriedenstages am kommenden Montag abgeben: Im 100. Jahr nach Beginn des ersten Weltkrieges muss es die Pflicht und Aufgabe der Politik sein, die Konflikte durch Diplomatie und Konzepte für dauerhafte Friedenslösungen sowie einem sofortigen Stopp aller Rüstungsexporte einzudämmen und die Spirale der Gewalt nicht weiter anzuheizen. Dieses Motto des Friedensfestes war heute auch immer wieder der Grundtenor, der die Diskussionen an unserem und auch den anderen Infoständen prägte.

Bei bestem Wetter haben wir heute das Friedensfest der Partei unterstützt und konnten uns über mangelnden Zulauf am Stand der Linksjugend [‘solid] Thüringen nicht beschweren. Unser Material und allem voran unsere Beutel gingen heute sehr gut über den Tisch. Vor allem unser Beutel zur Kennzeichnungspflicht lockte viele Interessierte an. Auch die wurde auf Grund der Debatten der vergangenen Tage mit uns kontrovers, aber vor allem konstruktiv diskutiert.

Abseits von der Tour ereigneten sich heute allerdings auch Vorfälle, die uns erneut beunruhigten. Ein Wahlkampfstand der LINKEN in Saalfeld wurde heute massiv von einer Gruppe von Nazis bedroht, bis dieser abgebaut wurde. Eine Gruppe von mehr als 10 Personen bedrohte die wahlkämpfenden um MdL Katharina König und nötigten sie ihre politische Arbeit zu beenden. Damit müssen wir nun feststellen, dass dies bereits der fünfte Übergriff auf Mitglieder und Kandidat*innen der LINKEN war. Allen voran der heutige Vorfall zeigt, dass wir vor allem auch in den kommenden zwei Wochen bis zur Landtagswahl der NPD und sonstigen rechten Gestalten mit einem deutlichen Zeichen entgegentreten müssen: Kein Platz für Nazis und schon gar keine Stimme für Rassismus und menschenverachtende Ideologien! Unsere uneingeschränkte Solidarität muss bei denen sein, die nicht nur heute und in den vergangenen Tage sondern auch in den letzten Jahren von rechter Gewalt und Diskriminierung betroffen waren. Nach diesen Vorfällen sollte übrigens auch vielleicht mal die Thüringer Allgemeine merken, das es kein seriöser Journalismus ist, der NPD unkommentiert den Platz für ihre menschenverachtende Ideologie zu bieten, so wie in der heutigen Ausgabe geschehen.

Und gewissermaßen leider bin ich damit auch beim letzten Thema, das heute die Diskussionen bestimmte: Die Landtagswahl morgen in Sachsen. Denn die letzten Umfragen machten ja nicht nur der AfD Hoffnung den Einzug in den Landtag zu schaffen. Auch die NPD darf leider immer noch auf den Einzug hoffen, glaubt mensch den letzten Zahlen. Und so schaue ich gespannt auf die morgige Wahl und hoffe, dass es beiden Parteien nicht gelingt sich im Landtag breit zu machen. Das schaffen wir auch mit einem starken Ergebnis für die LINKE, die erneut als zweitstärkste Kraft in den Landtag einziehen kann. Und vielleicht ergibt sich ja auch die Möglichkeit noch mehr zu erreichen als nur den Einzug in den Landtag und eine Mehrheit links der CDU organisieren zu können. Aber da lassen wir uns morgen mal überraschen. Ich drücke den Genoss*innen in Sachsen auf jeden Fall die Daumen.

In diesem Sinne euch einen schönen Abend und schönes Restwochenende. Wir sehen uns kommende Woche wieder, wenn unsere Tour fortgesetzt wird.

Euer Schafti